Wir geniessen den Blue Ridge Parkway!

Donnerstag, 31.03.2016

Die sehr gute, kostenlose Informationsbroschüre des Nationalpark Visitorcenters über den Blue Ridge Parkway hilft uns,  interessante Punkte der Panoramastrasse zu finden. Wir beratschlagen immer schon am Vorabend, was wir uns am Folgetag anschauen möchten bzw.welche Wanderungen wir uns vornehmen. Am Straßenrand rechts sind die Milposts angegeben und jede Sehenswürdigkeit wird vorher ausgeschildert. 

Ein sehr schöner Wanderweg führt zu den Linville Falls. Zwei Wasserfälle konnte man von verschiedenen Punkten einsehen und es gab Wanderwege mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Im Julian Prince Memorial Park mit schönen Picknickareas verbrachten wir einen ganzen Nachmittag. Wir besuchten die " Mabry Mill" , eine sehr alte Wassermühle mit vielen historischen Einrichtungen der damaligen Farmer. Auch alte Farmerswerkzeuge waren ausgestellt. Interessant fanden wir die Beschreibung der damaligen Whiskyherstellung.

Eine weitere sehr schöne Wanderung,  war die Erklimmung des Humpbackrocks. Es ging über Stock und Stein sehr steil nach oben und die Aussicht war wieder atemberaubend. Die blauen Berge schimmerten am Horizont . Der Rückweg war für uns eine weitere Herausforderung , denn wir hatten uns vorgenommen ein Stück des bekannten Appalachian Trails zu laufen. Er führt von Maine bis Georgia ca 3500 km über die Berge und kreuzt immer wieder den Parkway. Wir haben dessen Markierungen schon oft gesehen, es handelt sich um einen der längsten Fernwanderwege der Welt.  Nachdem wir den Humpbackrock hinab gestiegen sind,  sahen wir die Markierung des Fernwanderweges und folgten ihr. Am Baum gab es immer  weiße Markierungen und in den Kurven eine Doppelmarkierung, um auch bei schlechter Sicht nicht vom Wege abzukommen. Auch die Wasserstellen sind markiert und es ist beschrieben, was erforderlich ist, um dieses Wasser trinkbar zu machen. Wanderer die diesen Fernwanderweg mehrere Tage oder die gesamte Länge erlaufen, müssen sich ein Permit an der Ranger Station holen und dürfen somit auch unterwegs campen. Wir laufen ca.  5 Stunden und waren froh, als wir den Parkplatz und unser Wohnmobil gesichtet haben.  Abends fuhren  wir zum Big Meadow Campground  und fielen todmüde ins Bett. Es wehte ein starker,  frischer Wind hier oben, trotzdem hatten viele Camper  ihre Zelt aufgebaut. Manche lagen in Decken vorm Feuer und lasen in ihren Büchern. Unvorstellbar für uns, bei solchen Temperaturen ( 8 Grad am Morgen) einen Zelturlaub zu machen.

Der Shenandoah Nationalpark folgt direkt an den Blue Ridge Parkway. Eine wunderschöne Panoramastrasse führt ca 150 Km durch den Nationalpark. Wir kommen danach wieder zurück in die Zivilisation. Wir haben diese eine Woche in der schönen Natur sehr genossen. Immer wieder änderte sich die Landschaft. Wir sind an vielen einsamen Farmen vorbei gefahren und haben uns oft gefragt, welches Leben führen diese Menschen. Leben sie nur von der Landwirtschaft ? Manchmal haben wir nur drei Häuser gesehen und im Wald einen Friedhof mit nur ca. 10 geschmückten Gräbern. Sehr schön fanden wir die alten Holzzäune ,und die vielen grasenden Kühe auf den herrlichen, grünen Weiden. Wir fühlten uns manchmal in einer längst vergangenen Zeit zurück versetzt.