Berichte von 02/2016
Samstag, 27.02.2016
Unsere Reise geht weiter am Golf von Mexiko entlang nach Südflorida. Die grossen Städte Tampa und St. Petersburg lassen wir links liegen, denn es sind grosse, amerikanische Städte und wir werden an der Ostküste noch genug davon sehen. Uns zieht es an die wunderschönen Puderzuckerstrände. Wir haben einige Parks besucht und müssen wieder einmal am Strand spazieren und natürlich faulenzen. Vor den Städten liegen tolle Landzungen mit herrlichen Stränden. Wir überqueren die grosse, montäne " Sunshine Skyway ". Natürlich machen wir vorher an einer Restarea Pause, um Fotos von der Brücke zu schiessen. Die Überfahrt war gigantisch. Unglaublich, dass rechts und links neben der Brücke ein Fishingpier verläuft. Er ist als Statepark ausgeschildert und jeder darf mit einem Permit dort angeln. Ja, auch das ist Amerika, es wird immer an den beliebten Freizeitsport gedacht! Wir finden im Fort de Soto Statepark unendliche Parkplätze am Strand und haben die freie Auswahl. Alle Parkplätze haben in der Nähe sehr schöne Picknickplätze. Wir unternehmen einen langen Strandspaziergang und lassen uns nieder, um zu vespern. Das Meer hat eine unbeschreibliche, azurblaue Farbe und der Sand ist schneeweiss. Wir sehen viele Vögel und sogar einen sehr seltenen Waldstorch. Am Nachmittag fahren wir weiter bis Siesta Key. Wir durchfahren Ferienorte mit Hotelburgen, aber auch kleine, romantische Küstenorte. Es ist eine wunderschöne Landschaft und alles sieht sehr gepflegt aus. Viele Leute joggen oder gehen spazieren und wir machen uns ein Bild von der dortigen Bevölkerung. Es wohnen hier sehr wahrscheinlich gutbetuchte Amerikaner und viele Rentner verbringen ihren Lebensabend. Die Häuser sehen oft aus, wie im Film oder Katalog. Selbst an der Hauptstrasse ist der Rasen gepflegt, wie auf den Golfplatz.
In Siesta Key übernachten wir und bummeln durchs kleine Städtle. Wunderschöne kleine Geschäfte und urige alte Kneipen, so gar nicht amerikanisch. Wir suchen uns ein kleines Fischlokal aus und verbringen einen sehr schönen Abend, sogar bei Livemusik. Wir haben schon während unserer Reise gemerkt, die Amis sind keine Tanzmuffel. Die Musik fängt an zu spiele und schwupps ist die Tanzfläche voll.
Am nächsten Morgen fahren wir auf die Insel Boca Grande zum Gasparilla Island Statepark. Da wir früh unterwegs waren, fanden wir auf der kleinen Insel schnell einen Strandparkplatz. Wir nahmen unsere Badesachen und Strandstühle mit und verbrachten einen ganzen Tag am Strand. Es war sommerlich warm und windstill. Wow, was für ein Tag am herrlichen Strand. Natürlich mussten auch Muscheln gesammelt werden, denn hier soll es die meisten Muscheln von Florida geben. Unterwegs gab es noch ein sehr, feines Gaumenerlebnis. Über das Internet hatten wir in Erfahrung gebracht, dass es in Siesta Key eine deutsche Bäckerei gibt. Leider konnten wir sie nicht finden. Aber wir hatten Wifi und schauten nochmals nach, denn wir hatten uns sehr auf das deutsche Brot gefreut. Es stellte sich heraus, dass der Bäcker nach Sarasota umgezogen war. Wir natürlich sofort die Strasse im Navi eingegeben und hingefahren. Es gab sogar Berliner, die als " German Dounats" bezeichnet wurden. Alles hatte einen heftigen Preis, aber uns war das egal. Das kleine Vollkornbrot (fast 6 Dollar), war endlich wieder einmal geschmackvolles Brot zwischen den Zähnen. Die Berliner waren ganz frisch und sehr lecker! Mmmmm hat das gut geschmeckt und an die Heimat erinnert. Wir denken nach fast 10 Monaten fern der Heimat, dürfen solche Geschmacksfreuden ruhig einmal sein!
Freitag, 26.02.2016
Dieser Statepark machte uns neugierig, weil überall geschrieben steht, dass es ein Observatorium gibt, wo man die Manatees (Seekühe), sehr gut beobachten kann. Der Parkplatz war bei unserer Ankunft sehr voll, aber es gibt einen Ausweichparkplatz, wo wir unser Womo parken können. Da Amerikaner nie weit laufen befindet sich dieser unmittelbar am Visitorcenter. Hier erhalten wir die Eintrittskarte (13 Dollar pro Person) und alle wichtigen Informationen für den Park. Wir haben nun die Möglichkeit per Tram (kleiner Besucherzug auf Rädern) oder Boot zum Haupteingang zu fahren. Es besteht auch die Möglichkeit zum Haupteingang des Parkes zu laufen, aber nein das macht hier niemand (Ca 2 km)! Wir wählen die Fahrt im Elektroboot. Die Fahrt geht durch Sumpfgebiete und Mangrovenwälder. Überall hängt spanisches Moos von den Bäumen. Bereits zu Beginn sehen wir Schildkröten und im Wald sogar einen Alligator. Bereits im Internet haben wir gelesen, dass der Park tierparkähnlich angelegt ist. Alles ist sehr naturnah gestaltet und viele Vögel fliegen frei herum. Wir sehen sehr grosse Vogelnester von Adlern und Fischreihern. Die herrlichen Flamingos hatten es uns sehr angetan. Eine grosse Vogelvoliere ist für die Besucher begehbar und wir haben interessante Vögel der Natur Floridas gesehen. Die Bären und Floridapanther sind natürlich eingesperrt und sahen nicht so glücklich aus. Wir haben erfahren, dass hier auch kranke Tiere gepflegt werden. Den Weisskopfseeadler haben wir in Alaska sehr gerne gesehen. Hier im Tierpark sitzt er vor der USA Flagge, als Wappenvogel. Zunächst wunderten wir uns darüber, dass er nicht weg fliegt. Aber wir sahen, dass ein ganzer Flügel fehlte, wahrscheinlich wurde er in der Wildbahn verletzt.
Für uns waren die Manatees sehr interessant. Wir haben sie schon im Manatee Springspark im Fluss gesehen. Im Homosassapark kamen wir gerade dazu, als sie mit grossen Salatblättern gefüttert wurden. Ein Rancher berichtete über das Leben der Seekühe. Dabei erfuhren wir leider auch, dass man sie im Observatorium nur im Sommer sehen kann. Dies liegt daran, dass das Wasser im Fluss, wo sich das Observatorium befindet im Sommer kühler ist. Sie leben bis ende März im oberen See und wandern in der wärmeren Jahreszeit in das kühlere Gewässer.
Unsere Eindrücke vom Park waren sehr positiv, alles ist wunderbar naturgerecht
angelegt. Zum Abschluss schreiben wir uns noch im Besucherbuch des Visitorcentrums ein und hinterlassen ein positives Fadback.
Donnerstag, 25.02.2016
Seit sieben Wochen erleben wir nun den ersten Regen. Wir sind im Sunshine State angekommen und es hat die letzte Nacht, wie aus Eimern geschüttet. Wir fahren heute weiter am Golf von Mexico entlang und geniessen diese hervorragenden Strassen in Florida. Bereits schon seit Texas sind die Strassen viel besser. Der kalifornische Staat sollte sich daran ein Beispiel nehmen! Viele Strassen sind von Palmen gesäumt und es gibt viele, kleine und schöne Küstenorte ohne Hochhäuser. Besonders hat uns die Apalachee Bay gefallen. Sehr schöne Landschaften und gepflegte Orte. Wir machen einen Stop im St.Marks Wildderness Park. Unendliche, unberüherte Natur mit Sumpfgebieten und einer herrlichen Vogelwelt. Am alten Leuchtturm machen wir Rast und geniessen die Abendstimmung. Der Sonnenuntergang auf den Rückweg war atemberaubend.
Unser nächstes Ziel ist der Manatees Springs Park, denn wir möchten die Seekühe sehen. Heute weht ein kühler Wind und wir müssen sogar Jacken anziehen. Auf der Day Use Area (Tagesparkplatz) lassen wir uns nieder, um den Park zu erkunden. Für die meisten Stateparks ist ein Eintritt erforderlich (6 Dollar). Das Geld ist gut angelegt. Es gibt oft ein Visitorcenter und Ranger, die den Park bewachen. Die Ranger in Amerika haben in den Parks Polizeibefugnis und sind bewaffnet. Trinkt jemand in der Öffentlichkeit Alkohol und hält sich nicht an die Platzordnung, so kann er vom Ranger des Platzes verwiesen werden. Jedoch haben wir in ganz Amerika noch nie Krawalle oder stark alkoholisierte, herumtorkelnde Menschen gesehen.
Im Park gibt es sehr schöne Holztrails und herrliche Natur. Sogar Manatees (Seekühe) sehen wir im Wasser. Sie überwintern von November bis März im 21 Grad warmen Fluss. Dieser Fluss wird von einer warmen Quelle gespeist. Die Tiere sieht man leider nicht an der Wasseroberfläche, jedoch ist das Wasser sehr klar und wir sehen sie schwimmen. Es besteht die Möglichkeit im Fluss zu tauchen, um mit den Seekühen zu spielen . Wir sehen einen Taucher , der mit seiner Unterwasserkamera neben den Tieren schwimmt. Wir hatten uns gerade entschieden auch Schnorcheln zu gehen. Wir kamen zum Fluss und sahen eine Wasserschlange zum Ufer schwimmen, uns ist somit das Schnorcheln vergangen. Ausserdem stand ein Schild mit Alligatorwarnungung. Es wehte ein kalter Wind und somit ist nicht unbedingt Badewetter. Am Fluss halten sich viele grosse , schwarze Vögel auf, die uns unbekannt sind. Später stellt sich heraus, dass es wilde Truthähne sind. Unser nächstes Ziel ist der Homosassa Statepark.
Dienstag, 23.02.2016
Wir verlassen den Staat Loisiana und überqueren die Grenze nach Missippi. Immer wieder befahren wir spektakuläre Brücken und benutzen die Fähre. Nach Mississippi streifen wir kurz Alabahma und hinter Mobile sind wir schon im Sunshine State
Florida. Eine neue grosse Herausforderung steht uns bevor. Wir benutzen auch bei dieser Fahrt nicht den Highway, sondern befahren die kleinen Küstenstrassen. Immer wieder haben wir spektakuläre Ausblicke zum Golf von Mexico und schönen Stränden mit Stelzenhäusern. Die Natur ist urwüchsig und völlig anders, als wir sie bisher gesehen haben. Es gibt dichte Kiefernwälder mit urwüchsigen Palmenbüschen und sümpfige Gebiete. An den Bäumen hängt spanisches Moos und es sieht oft gespenstisch aus. Wenn man in die dunklen Gewässer schaut, kann man sich gut vorstellen, dass hier die Alligatoren ihren Lebensraum haben.
Städte wie Pensacola, Fort Walton Beach und Panama City bieten riesige Hotelburgen und Einkaufsmalls. In Desin, einer kleineren Stadt, übernachten wir bei Walmart auf den Riesenparkplatz. Ein schweizer Hymerwohnmobil stand nur wenige Meter von uns entfernt. Am Morgen begrüsst uns, der sehr nette Herr freundlich. Es stellt sich heraus, dass sie die gleiche Amerikatour, wie wir machen, nur im umgekehrten Sinne. Wir hatten uns viel zu erzählen und tauschten Reiseunterlagen und Kartenmaterial aus. Wir erhielten wichtige Tipps von Florida und den Südstaaten und wir gaben Nützliches für Alaska weiter. Es war eine sehr interressante Unterhaltung mit Menschen, die schon per eigenem Boot, um die ganze Welt gereist sind.
Unser Ziel war ein schöner Campingplatz in der Nähe. Im St. Andrews State Park fanden wir eine tolle Campsite zum Ausruhen und Übernachten. Am späten Nachmittag machten wir einen Spaziergang, um den Park zu erkunden. Wir wollen ja nicht immer nur faulenzen, nein wir müssen uns täglich bewegen! Ausserdem wollten wir Ausschau nach Alligatoren halten, denn es gab überall grosse Warnschilder. Wir schauten immer wieder ins dunkle Wasser und Schilf. Plötzlich blieb Claus, wie angewurzelt stehen. Genau vor ihm lag eine ca 1,20 m lange, dunkle Schlange. Sie war regungslos und wir dachten, die ist bestimmt tot. Aber plötzlich erkannten wir, dass sie ihren Kopf hob und in Angriffshaltung war. Natürlich sofort Fotos machen, Handy und Kamera schnell raus! Ein grosser Pick up kam und der Ami musste natürlich auch wissen, was es für ein Tier zu sehen gibt. Die Schlange hat sich erschrocken und ist ins Gebüsch geflüchtet. Hinterher liefen noch Rehe und ein Rehkitz über die Strasse, die waren uns viel lieber, als die Schlange. Am nächsten Tag machten wir uns auf dem Weg zur Rangerstation, um das Foto von der Schlange zu zeigen. Die Rangerin meinte, es sei eine giftige Kreuzotter (Viper) gewesen. Oje, da haben wir aber Glück gehabt, dass wir nicht darauf getreten sind. Wir werden in Zukunft mehr auf den Boden schauen, genau wie wir es in der Wüste getan haben. Dort haben wir immer darauf geachtet, aber nie eine zu Gesicht bekommen.
Vorm Wohnmobil machten wir es uns gemütlich. Es gab leckeren Nudelsalat (selfmade,nicht aus Walmart !) und ein gerilltes Steak dazu
Samstag, 20.02.2016
Wir verbringen noch eine weitere Nacht in New Orleans, bevor wir in Richtung Florida reisen. Jedoch verlassen wir den Campground, da wir eine sehr unruhige Nacht hatten. Unser Stellplatz lag direkt unter dem Highway. Wir hatten gesehen, dass es zwei Blocks weiter einen grossen, hell erleuchteten Parkplatz gibt. Für 24 Stunden bezahlt man 25 Dollar (Campingplatz hatte fast 100 Dollar gekostet). Wir beobachteteten, dass in der letzten Nacht bereits zwei Wohnmobile hier übernachteten, also stellten wir uns dazu. Es wird eine ruhige Nacht geben, denn der Parkplatz liegt fern vom Highway. Ausserdem befindet sich die Polizeistation gleich um die Ecke, also Sicherheit inbegriffen.
Wir machten unsere Fahrräder startklar und eroberten die City, den Frenchmarkt mit seinem bunten Treiben, das Mississippiufer und den Louis Armstrong Park.
Am Abend durchstreiften wir nochmals das French Quater. Wir fühlten uns, wie bei der Konstanzer Fastnacht. An jeder Ecke Livemusik und alle Menschen in ausgelassener Stimmung. Absolut gut hat es uns in einen Viertel, in der Nähe des Frenchmarktes gefallen. Es ist ein altes Viertel mit tollen, kleinen Kneipen. Hier geht es etwas ruhiger, als im French Quarter zu. Überall wird wie in alten Zeiten, Jazz und Blues live gespielt. Die Leute sind in guter Laune und tanzen dazu.
Bevor unsere Reise weiter ging, besuchten wir noch das schöne Visitorcenter im alten Bahnhofsgebäude. Dort schauten wir uns einen Film über New Orleans und dessen Geschichte an. New Orleans wird uns immer in Erinnerung bleiben, für uns war es eine sehr schöne, pulsierende Stadt. Überall wird von hoher Krimminalitätsrate geschrieben. Wir haben uns immer sicher gefühlt und keine negative Erfahrungen gemacht.
Freitag, 19.02.2016
Die Katastrophe des Hurrikan Katrina 2005 ging um die ganze Welt. 80 % der Stadt wurden überflutet und es starben weit über 1000 Menschen. Dämme wurden von den Wassermassen überflutet und die Menschen hatten fast keine Möglichkeit, die Stadt zu verlassen. Viele suchten Sicherheit im Stadion Superdom, heute Mercedes Benz Stadion. Viele Menschen kehrten nach der Evakuierung nicht wieder zurück, so auch viele der farbigen Bevölkerung. Man hat Bedenken , die alte Kultur und Tradition könnte vom Aussterben bedroht sein. Heute erstrahlt New Orleans im neuen Glanz und es ist kaum noch etwas von der Katastrophe zu sehen. Es entstanden viele neue Häuser und die Strassen und Dämme wurden höher gebaut. Namhafte Unternehmen haben sich nieder gelassen..Die Bevölkerung besteht aus sehr vielen jungen Menschen.
Claus war vor fast genau 20 Jahren, schon einmal mit seinem verstorbenen Bruder Reiner hier in New Orleans. Es wurden viele alte Erinnerungen in Claus geweckt. Jedoch hat sich die Stadt so sehr verändert, dass er nichts mehr wieder erkannt hat.Wir haben uns im RV Resort French Quarter nieder gelassen. Ein schöner Wohnmobil Park , nur 10 Minuten Fußweg vom French Quarter entfernt. Sogar mit Pool und Fitnesscenter. Nach Sonnenuntergang machten wir uns auf dem Weg , denn wir wollten einen schönen langen Abend genießen. Die wunderbaren, warmen Temperaturen trugen dazu bei, dass sich alles im Freien abspielte. Sehr schöne alte Häuserfassaden in kleinen Gassen und ein buntes, ausgelassenes Treiben von Menschen aller Nationen. Überall sah man Gaukler, Tänzer und Strassenmusiker. Aus den gemütlichen, alten Kneipen ertönte Livemusik. Wir probierten den legendären " Hurrikan " Cocktail. Mmmm war der lecker ! Die Bourbon Street ist eine der berühmtesten Strassen der Welt. Hier befindet sich die Wiege des Jazz.
Wir ließen uns in einer traditionellen Austernbar nieder .Ich bestellte mir Austern mit Knoblauch und Parmesan überbacken. Claus bevorzugte Austern in kleinen Tacos. Es war alles sehr lecker. Gemütlich spazierten wir um Mitternacht zurück zum Wohnmobil . Überall herrscht sehr grosse Polizeipräsenz und man muss keine Angst haben, sollte aber immer wachsam sein.
Es war ein wunderschöner Abend in der alten Stadt am Mississippi. Wir haben entschieden , noch eine weitere Nacht zu bleiben. Per Fahrrad wollen wir heute die Umgebung erkunden. Wir möchten gerne den alten Friedhof , die Uferpromenade des Mississippi und den alten Farmersmarkt besuchen. Heute Abend gehen wir ins alte Jazzviertel. Es wird nochmals ein aufregender Tag.
Donnerstag, 18.02.2016
Wir sind von San Antonio weiter nach Corpus Christi gefahren. Es ist eine grosse Industrie- und Hafenstadt am Golf von Mexiko. Wir haben von Texas einen sehr guten Eindruck bekommen. Es sieht überall sehr sauber und gepflegt aus, die Strassen sid in einen guten Zustand. Ganz besonders haben uns die vielen gepflegten Rest- und Piknickareas gefallen. Natürlich hat auch das Tanken Spass gemacht, denn bei 60 cent pro Liter wird der Geldbeutel geschont. In San Antonio sind wir über einen grossen Spielplatz gelaufen und haben gestaunt, wie kreativ und kindgerecht alles gestaltet ist.
Aufgefallen ist uns ausserdem, dass wir in Texas keine Obdachlosen oder Bettler gesehen haben. Uns stellte sich die Frage, ob es mit dem Reichtum des Bundesstaates zu tun hat, oder ob es hier eine andere soziale Struktur gibt. Natürlich haben wir sehr viele Öltürme und Raffinerien bzw. Oelpumpen gesehen. Aber irgenwoher muss der Reichtum eines Staates ja kommen.
Corpus Christi hat eine vorgelagerte Insel Padres Island, dort befindet sich der Mustang State Park mit einen sehr schönen Campingplatz. Gleich am Nachmittag machen wir eine lange Strandwanderung. Alex aus der Schweiz ist in Copus Christi und auf der Suche nach einer Campsite. Er ruft uns an und wir treffen uns nochmals im Mustang State Park. Am Abend sitzen wir zusammen und haben uns viel zu erzählen. Wir wünschen Alex für seine Afrikareise alles Gute und viele spannende Erlebnisse.
Die Reise geht weiter Richtung Osten und unser nächstes grosses Ziel wird New Orleans sein. Wir wollen so nah wie möglich am Golf entlang fahren und nutzen dafür die Farmersroad. Dies ist eine Strasse, die oft ganz nah am Golf von Mexiko und durch Lagunen führt. Wir fahren zunächst in Aransas mit der Fähre ans andere Ufer von Padre Island. Es ist eine kostenlose Fähre und die Abfertigung dauert nur wenige Minuten.Die Weiterfahrt dicht am Golf ist wunderschön. Da es hier oft heftige Stürme und Überflutungen gibt, sind alle Häuser auf Stelzen gebaut. Eine weitere kostenlose Fähre benutzen wir in Galveston. Wir fahren an vielen Sumpfgebieten entlang und sehen unzählige Angler. Es ist der Lieblingssport der Amerikaner. Oft fragen sie uns, ob wir angeln und können es gar nicht verstehen, dass wir keine Ahnung davon haben.
Wir lassen die Großstadt Houston links liegen und fahren über den Sabine River nochmals (somit die dritte) mit einer kostenlosen Fähre. Wir befinden uns nun im Bundesstaat Louisiana. In Abbeville suchen wir uns einen Walmart für die Übernachtung. Wir haben sehr gutes Wifi sogar im Wohnmobil. Wir haben heute ein Autowaschanlage gesehen und morgen wird das Womo gewaschen. Wir wollen doch sauber in New Orleans ankommen und einen guten Eindruck machen. Übrigens, das Foto mit dem kleinen Traumfänger , ist ein Sonnenuntergang vom Küchenfenster aus. Ich habe es während der Fahrt geschossen.
Sonntag, 14.02.2016
Unsere Reise geht weiter von Arizona über New Mexiko nach Texas. Der Highway verläuft unweit der mexikanischen Grenze und wir müssen uns oft einer Borderkontrollen unterziehen. Vielleicht fandet man nach illegalen Flüchtlingen, Drogen oder Waffen? Die Beamten kommen in unser Wohnmobil und staunen oft.Sie sagen "very nice"! Die amerikanischen Wohnmobile haben oft eine hässliche, dunkle Inneneinrichtung . Oft wollen sie wissen, wie das Wohnmobil nach Amerika gekommen ist. Viele staunen überhaupt über unsere Reise. Mancher Amerikaner verlässt in seinen Leben nicht einmal seinen Kontinent. Jedenfalls sind alle Zollbeamten sehr freundlich zu uns.
In Tombstone, einer sehr schönen, alten Westernstadt machen wir einen Zwischenstop. Wir flanieren über die alten Holzfusswege und fühlen uns in in eine frühere Zeit zurück versetzt Es gibt viele schöne Geschäfte und natürlich alte Saloons. Wir geniessen das Städtle, bis die Sonne untergeht. Zum Abschluss essen wir noch ein small Eis. Es gibt wie immer keine einzelne Kugel, sondern small, medium oder large. Wenn ich mir das small Eis so anschaue, frage ich mich immer, wie wohl das "big" Eis ausschaut! Kein Wunder, dass es hier so viele, ganz dicke Menschen gibt.
In New Mexiko machen wir nur einen kleinen Stopp, denn unser Ziel ist San Antonio in Texas. Unterwegs auf dem Highway hatten wir ein Wiedersehen mit Alex aus der Schweiz. Claus schaut in den Rückspiegel und sagt , hinter uns fährt ein europäisches Wohnmobil. Wir erkennen es immer daran, dass es keine Klimaanlage auf dem Wohnmobil Dach hat . Alex überholt uns und fährt auf der nächsten Abfahrt rechts ran. Wir haben uns auf der Baja California kennen gelernt und freuen uns auf ein Wiedersehen. Alex macht eine Weltreise und wird im März Nordamerika verlassen. Sein Wohnmobil wird von Baltimore nach Südafrika verschifft , wo er seine Reise fortsetzt.
In San Antonio fanden wir schnell einen Parkplatz in der Nähe der City. Es ist die älteste Stadt in Texas und wurde von den Spaniern gegründet . Das Fort Alamo ist eine Mission und erinnert an die Kämpfe zwischen Mexiko und Texas . Viele Männer kamen dadurch ums Leben. San Antonio ähnelt europäischen Großstädten. Durch die Innenstadt fließt der San Antonio River und hat einen wunderschönen Riverwalk . Die Luft ist feucht, warm und dementsprechend sieht die Vegetation aus. Überall viele schöne Blumen und Palmen. Sehr gut hat uns das kleine Altstadtviertel "La Vellita " gefallen. Wir finden ein schönes mexikanisches Restaurant und geniessen das leckere Essen. Die mexikanische Küche hat es uns einfach angetan.
Als wir von San Antonio weiter fahren, merken wir, auch die Wüste hat jetzt ein Ende. Wir sehen wieder viele Grasflächen und die Kakteen werden von Bäumen abgelöst.Wir haben uns jetzt einige Wochen in der Wüsten Landschaft aufgehalten, es herrschte immer eine sehr trockene Luft und die Haut fühlte sich trocken an. Jetzt sind wir über den Wechsel des Klimas ganz froh und die feuchte Luft tut uns gut. Die Temperatur bewegt sich zwischen 24 und 27 Grad und wir vergessen manchmal, dass wir eigentlich Februar haben.
Mittwoch, 10.02.2016
Dienstag, 09.02.2016
Von Guerro Negro fahren wir nach San Felipe. Uns steht ein "Härtetest" bevor, denn 36 km müssen wir über eine " Gravelroad " fahren. Schon vorm Abbiegen sehen wir eine riesige Staubwolke. Für uns ist es die kürzeste Strecke zur USA und ausserdem wollen wir uns San Felipe noch anschauen.Also Augen zu und durch! Claus fährt hochkonzentriert und sehr langsam, wir haben sehr viel Zeit eingeplant. Die Straße ist nicht nur sehr sandig und staubig, sondern hat unzählige tiefe Schlaglöcher.
Nach 22 km kommt ein absolutes Highlight auf dieser Strecke. Es ist eine Hütte mit einem alten Herrn und es nennt sich " Coco Corner ". Coco sitzt im Rollstuhl und hat beide Beine amputiert. Er begrüßt uns und hat eine Lebensfreude , die ansteckend ist. Er freut sich über jeden Gast, der vorbei kommt und es gibt Café und kalte Getränke zu kaufen. Plötzlich bringt er unterm Tisch ein dickes Gästebuch hervor und erzählt uns Geschichten über interessante Erlebnisse. Zunächst malt Coco unser Wohnmobil ins Buch und wir schreiben einen Text dazu. Als Dankeschön erhalten wir drei Aufkleber von Cocos Corner. Er sagt dazu, ein Aufkleber fürs Wohnmobil vorne, einer für Hinten und ein Aufkleber ist für meinen Küchenherd . Wir müssen lachen! Wir machen ein Erinnerungsfoto und Coco möchte, dass wir auf seinem Oberschenkel Platz nehmen. Wir schenken Coco zwei Deutschlandsticker und eine Taschenlampe. Er freut sich sehr darüber und winkt uns noch lange hinterher. Was für ein schönes Erlebnis mitten in der Wüste. Die Radfahrer Retna und Patrick aus Deutschland hatten uns den Tipp von Cocos Corner gegeben. Wir danken den beiden dafür. Wir fahren ca 5 km und plötzlich hält uns ein Baggerfahrer an. Wir denken, was ist jetzt los? Er zeigt auf seine leere Wasserflaschen und macht uns begreiflich, dass er Durst hat. Natürlich füllen wir ihn sofort die Flasche zweimal auf. Oje mitten in der Wüste arbeiten und nicht genügend Wasser dabei. Der Bau der neuen Strasse geht voran und es stehen überall Baufahrzeuge. Für 36 km haben wir fast 3,5 Stunden gebraucht, wie sind wir froh, als endlich die neue Strasse kommt. Ca 140 km vor San Felipe in Gonzaga Bay sehen wir Wohnmobile am Strand stehen. Wir sind uns sofort einig, hier übernachten wir. Als wir ankommen sehen wir alte Bekannte wieder. Zwei Wohnmobile aus Canada, die wir in Santispac kennen lernten, standen bereits hier. Ihre zwei Hunde begrüßten uns freundlich.
Wir bleiben zwei Tage in der ruhigen, windstillen Bucht und geniessen nochmals die Baja California Wir machen lange Strandspaziergänge und sammeln viele Muscheln.
Am Morgen können wir vom Schlafraumfenster das Meer und den tollen Sonnenaufgang beobachten. Am Abend sitzen wir mit den Canadiern beim Bier und halten Smalltalk. Sie geben uns noch nützliche Tipps für die Weiterfahrt. Am letzten Morgen nähern sich drei Kojoten unseren Wohnmobilen. Durch lautes Gebell werden sie von den canadieschen Hunden verscheucht. Beachtlich, wenn man bedenkt, dass Kojoten zur Gattung der Wölfe gehören.
Sonntag, 07.02.2016

Wir können es kaum erwarten, endlich Grauwale zu sehen und haben uns zwei Orte dafür ausgesucht. Bereits im Internet haben wir gelesen , dass man dafür einen Veranstalter von Ecotours auswählen sollte, da somit Standarte, in Bezug auf Sicherheit und Umweltschutz eingehalten werden. In San Ignacio buchen wir bei Antonio, der ein Informationszentrum auf der Plaza unterhält. Morgens um 8.00 Uhr geht es los, zunächst über holprige Strasse ca 65 Km, bis wir endlich an der Lagune angekommen sind. Wer noch nicht wach war, der ist es jetzt, denn uns schüttelt es im Transportauto ordentlich durcheinander. Im Office an der Lagune angekommen, werden alle Passagiere genaustens registriert. Wir erhalten ein Armband mit eingetragener Nummer und müssen unser Alter angeben.Mir wird etwas mulmig und ich denke sofort, ob wohl ab und zu ein Boot nicht zurück kommt.Aber klar, es gehört einfach zu den Sicherheitsanforderungen. Wir steigen mit weiteren drei Personen ins Boot und los geht die Seefahrt. Natürlich mit Schwimmwesten, das beruhigt mich total! Wir haben einen sehr guten Platz am Bug und geniessen die Bootsfahrt, es ist fast windstill. In den Lagunen der Baja California sollen sich jährlich ca 5000 Grauwale tummeln. Sie kommen von Dezember bis ende März von Alaska hierher und bringen ihre Babys zur Welt. In den ruhigen, sehr salzhaltigen Lagunen lernen die Babys schnell das Schwimmen, bevor sie wieder nach Alaska ziehen. Die Grauwale können 15 m lang und bis zu 34 Tonnen schwer werden.Bereits ein Neugeborenes ist 4,5 m lang und wiegt ca 1 Tonne. Wir waren ganz aufgeregt, als wir den ersten Wal und dessen riesigen Blas sahen. Die Grauwale kommen oft ganz nah ans Boot und wenn man Glück hat, kann man sie sogar anfassen. Dieses Whaltatatching ist hier auf der Baja California einmalig auf der Welt.
Wir haben sehr viele dieser riesigen Meeressäugetiere gesehen, aber leider konnten wir sie nicht anfassen. Jedoch war es ein großartiges Erlebnis , dass sie ganz nah an unser Boot kamen. Einmal schwamm ein Wal direkt neben unser Boot und wir konnten die vielen Muscheln auf seinem Kopf und die Augen sehen. Nach der Rückkehr ans Land wurde uns ein leckeres mexikanisches Mittagessen serviert.Die Fischtacos waren köstlich! Dieses Essen war im Preis von 60 Dollar pro Person eingeschlossen. Die Tour hat insgesamt 6 Stunden gedauert und hat uns prima gefallen. Wir fuhren anschliessend weiter bis Guerrero Negro und bezogen wieder unseren Platz am Hotel Mallarimo. Von dort aus unternahmen wir am darauffolgenden Tag nochmals eine Waltour in der Lagune Ojo de Libre. Diese Tour hat uns noch besser gefallen, da der Anfahrtsweg kürzer war , aber auch weil wir noch mehr Wale gesehen haben. Sie kamen mit ihren Jungen ganz nah ans Boot. Es war gerade so, als ob sie uns ihre Babys zeigen wollten. Uns werden beide Waltouren ein unvergessliches Erlebnis bleiben und wir werden noch oft an die friedlichen Riesen denken.
Donnerstag, 04.02.2016
Mitte Februar wollen wir die Baja California in Mexico verlassen und weiter Richtung Osten der USA, nach Florida reisen. Also fahren wir wieder in den Norden der Baja. Vorher möchten wir gerne noch Wale beobachten und haben uns hierfür zwei Orte ausgesucht. Es sollte eine Lagune sein, denn auf dem offenen Pazifik sind uns die Wellen zu hoch und die Boote zu klein. Dazu kommt noch, dass es oft sehr windig ist. Wir wollen San Ignacio und Guerrero Negro bzw.die Lagune Ojo de Libre aufsuchen und uns dann für eineTour entscheiden.
Vorerst gibt es für uns noch einige Zwischenstops an Plätzen und Orten, welche uns auf der Hinfahrt gut gefallen haben. So fahren wir wieder auf dem Campingplatz " Shorlines" in Loreto. Dort haben wir Wifi und Laundromat. Wir waschen unsere Wäsche und kaufen noch ein paar Lebensmittel, bevor es weiter geht. Unser nächstes Ziel ist der schöne Strand der Playa EL Requeson. Hier befindet sich die wohl meistfotografierteste Bucht der Baja California und auch unsere Fotos sind ganz gut getroffen. Um schöne Fotos zu bekommen, unternahmen wir eine Morgenwanderung zum Aussichtspunkt.
Weiter geht die Fahrt nach Mulege, eine Oase am Fluss mit einem sehr schönen Stadttor. Hermann und Jutta gaben uns einen tollen Tip für eine versteckte Campsite für Mulege. Wir quälten uns mit unserem Womo durch enge Gassen und hätten nie gedacht, dass es am Ende des Ortes so einen schönen Stellplatz gibt. Überall stehen Palmen , Orangenbäume , Zitronen - und Bananenbäume. Mit den vielen Früchten an den Bäumen, ist dies natürlich ein Paradies für Vögel in allen Arten und Farben. Wir sahen u.a. viele Spechte und Kolibris . Ja, auch wir fühlten uns wie im Paradies! Am Nachmittag spazierten wir in diesen schönen, alten Ort und hatten den Eindruck, dass hier die Uhren stehen geblieben sind.
Dienstag, 02.02.2016