Bei den "First Nation" rings um Terrace

Freitag, 24.07.2015

                      Nachdem wir alles eingekauft, getankt und die nötigen Landkarten für die Umgebung hatten, fuhren wir noch am Abend wieder aus Terrace heraus. Ja wir konnten es selbst kaum glauben, aber uns zog es beide wieder in die Wildnis.Wir vermissten die Ruhe und Abgeschiedenheit. Gleich hinter Terrace kam dichter Wald und wir übernachteten direkt neben der Strasse auf einen ruhigen Parkplatz am Lavalake. Am Abend beobachteten wir mit dem Fernglas die Wildgänse und suchten die gegenüberliegende Seeseite nach Tieren ab. Aber es regnete (wie hier unten sehr oft) und die Tiere haben sich wohl alle im Gebüsch vergrochen.

Wir schliefen wieder mal, wie die Murmmeltiere, denn es war todenstill.

Nach unserem, wie immer ausgiebigen Frühstück fuhren wir Richtung Nass Vally. Unser Ziel war eine Hängebrücke in einem altem Indianerdorf der First Nation. Dieses Dorf hiess Gitwinksihlkw oder Canyon City. Hier waren alle Strassenschilder auch in der alten Sprache der Ureinwohner benannt.

Auf der Fahrt dorthin fuhren wir durch ein riesengrosses Lavabett. Vor 300 Jahren gab es einen Vulkanausbruch und ein ganzes Dorf wurde begraben. Dieses Lavabett ist ca 20 Km lang und ca 3 km breit. Für uns unfassbar, was die Natur so anrichtet. Zwischen der Lava standen ab und zu Bäume, das ganze Lavagestein war mit gelben-grünen Moos bewachsen.

Die Brücke in Canyoncity war eine ca 150 Meter lange Hängebrücke, die sich über den Nassriver spannte. Wir waren mutig und gingen langsam darüber, aber es war ein komisches Gefühl, da die Brücke nur aus Holz bestand. Unter uns ein mächtiger Fluss.

Wir machten noch einen Dorfrundgang und bemerkten, überall roch es nach Räucherfisch und wir sahen ab und zu Schornsteine nebeln. Im Dorf befanden sich keine weiteren Touristen. Eine ältere Bewohnerin sprach uns freundlich an und zeigte uns das Bürgercentrum, das Hospital und die Feuerwehr. Wir waren neugierig, ob es hier wohl Räuchersalmon gibt. Claus hielt das Womo nochmal an und ich ging in den Hinterhof. Ich sah etwas ganz Tolles. Eine ganze Familie filetierte den Salmon mit scharfen Messern über Vorrichtung aus Holz. Daneben standen zwei Räucherhütten. In den Hütten war auf dem Fussboden ein glimmendes Feuer. Überall hingen dunkelrote Lachsfilets zum Räuchern. Ich holte Claus und den Fotoaparat. Die Familie war sehr freundlich zu uns und erklärte uns diese alte Tradition des Räucherns. Zum Abschluss kaufte ich noch ein grosses Paket geräucherten Lachs.

Am Ortsausgang machten wir noch eine Wanderung zum Fischwheeler. Das sind grosse Schaufelräder, die von der Strömung bewegt werden und dabei die Lachse auffangen und in eine Unterwasserbox befördern. mehrmals am Tag werden diese Boxen vom Fischer geleert. Diese Methode wurde schon bei den Ureinwohnern praktiziert, heute nur nicht mehr aus Holz, sondern Metall. Unsere Fahrt ging noch bis nach Gingolx, wo die Strasse nicht weiter ging. Wir beobachteten viele Weisskopfseeadler  (Wappenvogel der USA) und freuten uns, dass wir sie nochmals sehen konnten. Denn wir haben sie schon in Alaska immer gerne beobachtet.