Florida Key West

Montag, 07.03.2016

Nachdem wir  die Orte Islamorada und Marathon hinter uns gelassen hatten, befuhren wir die bekannte Seven Mile Bridge. Nebenan verlief die alte Eisenbahnbrücke, welche vom Hurrikan zerstört und nie wieder aufgebaut wurde.  Immer wieder hat man einen herrlichen Blick auf Atlantik und Golf von Mexiko. Türkisblaue Buchten und pastellfarbene Villen sind ein toller Anblick. Vor Key West liegt der bekannte Bahia Honda Statepark. Eine Reservierung im Internet ist zwecklos, es sei denn, man kennt seinen Ankunftstermin Monate vorher.  Der nächstmögliche, freieTermin wäre im August gewesen. Na klar, dann ist Hurrikanzeit!  Wir bleiben aber trotzdem optimistisch, einen Campingplatz zu finden. Und wir hatten Glück, denn ca 3 km vor Key West fanden wir einen Platz auf dem Boyds Campground. Beim Preis haben wir kurz geschluckt und uns dann doch für zwei Nächte entschieden. Wir wollten Key West geniessen und allein das war wichtig! Claus holte den Roller vom Wohnmobil runter und los ging die Sightseeing Tour. Key West ist eine sehr schöne Stadt mit einem tollen Flair. Überall stehen helle Holzhäuser, zum Teil pastellfarben gestrichen mit wunderschönen Gärten. Die Vegetation ist subtropisch und es grünt und blüht überall. In der Duvalstreet und deren Nebenstrassen reihen sich Boutiquen, Kunstgalerien und Strassencafes aneinander. Überall ertönt Livemusik aus Kneipen und Bars. Es herrscht eine ausgelassene, fröhliche Stimmung. Das Domizil von Ernst Hemingway war leider schon geschlossen. Jedoch schossen wir ein Foto zwischen dem Gartenzaun. Hier lebte er viele Jahre mit seiner Frau und den vielen Katzen. Nachkommen der Katzen laufen heute noch im Garten umher. Er soll vormittags seine Bücher geschrieben haben, nachmittags war er angeln und die Abende soll er in " Sloppy Joes  Bar " verbracht haben. Auch wir besuchen diese Bar, denn Claus war mit seinem Bruder Reiner vor 20 Jahren auch schon hier. Wir finden einen Platz an der Theke, genau da wo beide damals saßen. Claus erkannte alles wieder, denn es hatte sich nichts geändert!

In Key West befindet sich der südlichste USA continentale Punkt. Auch für unsere Amerikareise ist es der südlichste Punkt. Mit der Stadtplan in der Hand marschierten wir los, um die dicke Boje zu suchen, welche diesen südlichsten Punkt markiert. Natürlich musste ein Foto sein und wir haben die 20 Minuten Anstehen stillschweigend hingenommen. Ja so ist es in Amerika, es wird brav angestanden ohne Drängeln oder Schuppsen. Nein, man unterhält sich einfach untereinander und stellt Fragen: " woher kommst du, wohin geht deine Reise ?" Für uns hat es manchmal den Anschein, als ob sich alle untereinander kennen. Wir haben uns daran gewöhnt und es verkürzt die Wartezeit. Vielleicht werden wir es in Deutschland vermissen, wenn man wieder wortlos nebeneinander steht. Der bekannte  Highway Nr. 1, den wir immer wieder mit sehr schönen Aussichten,  in den USA befahren haben, endet nun hier in Key West. Es gibt noch etwas ganz lustiges in Key West. Überall in den ruhigeren Strassen laufen Hähne und Hühner sogar mit Küken herum. Als wir auf der Campsite ankamen lief eine Henne mit sechs Küken über unseren Platz. Wir staunten nicht schlecht, als die Hähne am Abend ihr Nachtlager auf den Bäumen bezogen.

Zum Sonnenuntergang liefen wir zum Sunset Point am Mallory Square. Es waren sehr viele Leute  versammelt, um den spektakulären Sonnenuntergang zu genießen. Überall waren Barwagen oder kleine Imbisswagen aufgebaut. Es herrschte eine sehr schöne Atmospäre. Ich hatte noch nie im Leben einen so traumhaften Sonnenuntergang gesehen. Segelboote befanden sich am Horizont und umspielten die untergehende Sonne.

Am nächsten Morgen war Relaxen auf der Campsite angesagt, denn es gab einen tollen Pool unter Palmen. Am Nachmittag fuhren wir mit unserem kleinen Flitzer wieder in die City. Am Smathers Beach musste ein Stop eingelegt werden, denn wir hatten diesen Strand auf einer Postkarte gesehen. Wow in natura war er noch schöner anzusehen. Palmengesäumt, weisser Sand und türkisfarbenes Meer. In der City wurde in den kleinen Geschäften gestöbert und am Abend ging es wieder zum Sunnset Point. Key West war sehr interessant. Es ist eine so völlig untypische, amerikanische Stadt. Wir werden sie noch lange in Erinnerung behalten.